Sunday, January 21, 2007

New York ist immer eine Reise wert!

Besonders, wenn es nur eine Busreise entfernt ist und es einen guten Grund gibt in die Stadt zu fahren! Domi und Stephan haben auf ihrer Weltreise in New York als Letztes Station gemacht! Nachdem die beiden braun gebrannt aus Bali ankamen, bin ich Bleichgesicht am Freitag abend hinzugestoßen.

Trotz des immer noch erdrückenden Berges an Arbeit, hab ich mich getraut am Freitag in Richtung Big Apple aufzubrechen. Dieses Mal mit dem Greyhound-Bus anstatt dem Chinatown-Bus. Hatte es doch beim letzten Mal in letzteren mehr als nur ein bißchen hingeregnet. Man konnte froh sein, wenn man trocken blieb!!! Der Greyhound-Bus war sogar ein bisschen schneller und so kam ich um halb 11 bei Domi und Stephan im Hotel an. Nach eine paar Wodka Orange (oder auch gern mal mehr) kam auch die Seele dann schön langsam an und wir sind gegen Mitternacht in Richtung eines angesagten Clubs im Meat Packing District aufgebrochen.

Einige Cocktails später - nur soviel: Ich hatte schon ein Glas fallen lassen, getanzt haben wir eh wie wild, durchaus angeschickert war ich auch (gewöhnt bin ich hier eh nichts mehr) - hatten Domi und ich auf einmal ein Glas Champagner in der Hand. Von Stephan! Wie schön! Na, dann Prost!!! Und ehe Domi und ich wussten, was passiert, hat ein Schrank von Türsteher Stephan rausgeschmissen. Das Ganze klärte sich relativ bald: Zwar hatte die Bardame mit Stephan geflirtet und ihm ein Glas Schampus anbieten wollen, was dieser auch gerne annahm. Allerdings hat er großzügigerweise auch noch gleich zwei an uns weitergereicht (und den anderen Gästen genommen) - und das war dann wohl zu viel. Nun ja, es war vier Uhr morgens und es war eh besser, dass wir heim kamen. Vorher gestaltete es sich noch recht schwierig, an die Jacken zu kommen. Ich fand die Gardarobenmarke nicht mehr und durfte 5 Dollar dafür blechen, sie im Keller suchen zu gehen. Stephan war ja schon draußen vor dem Club und saß wartend auf einem Blumentrog. :) Und wir durften seine Jacke auch noch suchen. Bis wir endlich heimkamen dauerte es eine Weile...

Und am nächsten Tag war Stephans Jacke weg. Sein Schal war da, die Jacke ist irgendwo auf der Strecke geblieben. Besser konnten wir es alle drei nicht mehr rekonstruieren. Der Abend steckte uns ordentlich in den Knochen. Aber ich hab so gut geschlafen wie lange nicht mehr...


Am Samstag sind wir dann ein wenig umher gebummelt, haben für Domi bei Sacs 5th Avenue eine Hose ausgesucht. Dabei wurde dieser gerne noch ein wenig vom Verkäufer angemacht und Stephan meinte so treffend: "Nur weil die Männer hier schwul sind, müssen sie sich ja noch lange nicht wie Frauen aufführen!" Traf es durchaus auf den Punkt.

Nach einem Nachmittagsschläfchen sind wir bei einem Italiener gewesen und genossen das Publikum um uns. Eine 50jährige im Pelz mit jungem Liebhaber war das Highlight. Manche Teile von ihr waren definitiv noch keine 50. Anschließend waren wir noch im Kino und haben uns "Babel" angeschaut. Von den Szenen her brilliant umgesetzt, aber schwere Kost. Beim Rausgehen fragte uns ein älteres Paar, ob wir den japanischen Teil des Films verstanden hätten. Während wir noch dachten, ob es um den Sinn ging, war seine nächste Frage, ob wir Englisch sprechen würden. :) Nein, wir gehen nur ins Kino, um uns die Bildchen anzusehen.

Heute sind wir kreuz und quer durch Midtown, Chelsea, Little Chinatown, Soho, etc. gelaufen. Allerdings mussten wir alle zwei bis drei Stunden eine Aufwärmpause einlegen, war es doch recht frostig. Aber das Wochenende hat wirklich ganz gut getan! Ich hoffe, Ihr zwei kommt noch gut heim und habt die Weltreise genossen. Vielen, vielen Dank für alles! Es war super! Ich werde mich morgen wohl wieder in die Arbeit stürzen, aber es wird schon werden...

Sunday, January 14, 2007

Why People Believe Americans Are Stupid
oder: Im Lande der Weltmacht Nr. 1 (Teil 2)

Frankreich soll angegriffen werden, Australien wird zu Nordkorea und Deutschland ist in der Achse des Bösen, der dritte Weltkrieg war schon da. Und Kirgisistan sollte schon mal aufrüsten.

Es ist zu traurig, aber macht Euch selbst ein Bild davon: Klick!

Friday, January 12, 2007

Wohnsituation - oder: Genug ist genug!

Weil vermehrt Nachfragen nach meiner Wohnsituation kamen, ein Bild aber manchmal mehr als 1000 Worte sagt, gibt es heut den Grundriss von meinem Zimmer. Die Zimmer 604A bis C teilen sich Waschbecken und Bad. Während Jaimie und ich uns das Zimmer A teilen, sind B und C Einzelzimmer.





















Die Situation im Bad hab ich heut auch noch bereinigt. Die Mitbewohnerin in 604B habe ich noch nie persönlich getroffen. Erstaunlich, nicht? Wohl aber mache ich fast jeden Morgen mit ihrer Haarbürste Bekanntschaft - je nachdem, wo sie sie gerade auf dem Fensterbrett hingesteckt hat.

























Der Rest der Flaschen dort war auch mehr alles andere als appetitanregend. Nach zwei Monaten hatte ich die Nase voll, hab sauber gemacht und mir mit einem Brief Luft gemacht. Hoffentlich erreicht das Bad jetzt mal in einem besseren Zustand. Zumindest für eine Weile...

Wednesday, January 03, 2007

Back again...

Die Zeit zu Hause ist irgendwie viel zu schnell verflogen. Jetzt sitze ich schon wieder an meinem Schreibtisch im MIT und kann es kaum glauben, dass wirklich zu Hause war. Beweisfotos gibts leider auch keine.

Mamas Verwöhnprogramm war einsame Spitze, konnte ich doch hier verlorene Kilos wieder gut machen. Ja, auch in Amerika lässt es sich hervorragend abnehmen. Wer mich gefragt hat, dem konnte ich ja das ein oder andere über das Essen hier erzählen. Neben Mama haben auch Lisabeth, Papa, Rosimilli, Drea, Julia und nicht zuletzt Urban dafür gesorgt, dass auch die Psyche mal wieder etwas mehr ins Gleichgewicht kam! Danke noch mal für das geduldige Zuhören, Trösten, Aufbauen und die vielen, lieben Worte.

Aussagen wie "Du hast es doch ans MIT geschafft!" und "Wenn nicht Du, wer dann?" helfen einem relativ wenig, wenn man sich hier klein, blöd und verlassen fühlt. Ja, es nicht nun mal nicht alles Gold was glänzt - auch das MIT nicht - und das hier ist und wird alles andere als ein Spaziergang. Aber wie sagte schon Beppo, der Straßenkehrer, zu Momo: "Schritt, Atemzug, Besenstrich. Schritt, Atemzug, Besenstrich... und irgendwann ist die ganze Straße gekehrt" - auch wenn man es am Anfang für unmöglich gehalten hat.

Aber das neue Jahr fing schließlich nicht schlecht an. Zwar gab es schon beim Abflug in München Probleme mit dem Ausdrucken des Tickets und am Transfer-Schalter in Zürich wieder. Da können 50 Minuten Zeit zum Umsteigen auf einmal recht knapp werden und der Weg zum Terminal E trotz Sprint recht lange ... Trost gab es dafür, als ich als eine der letzten in den Flieger hechtete ("Last and urgent boarding call for Miss Claudia Wagner!"): Ich war in der Business-Klasse gelandet! Leider hab ich vergessen zu sagen "Ich bin da, wir können losfliegen!", war ich doch viel zu verduzt. Halleluja, ich dachte, ich hätte mich verschaut, aber als die Stewardess mit einem Glas Champagner ankam und mich persönlich begrüsste, musste es wohl so sein! Porzellan und echtes Glas im Flieger, ein Drei-Gänge-Menü mit Rotwein und Käse hinterher, Pralinen aus Schweizer Schokolade... Ich schwebte wahrlich im siebten Himmel und kam entspannt in Boston an. Traurig war ich trotzdem ein wenig, wär ich doch am liebsten in Zürich geblieben und weckte das nette Schweizer Bordpersonal doch das Heimweh. Hinterher hab ich raus gefunden, dass die Swiss normalen Fluggästen 2.100 Euro dafür abknöpft! Puh, das hätte ich mir nie leisten können!

Und heute... heute ist der zweite Tag an meinem Schreibtisch. Meine Aufgabe wird klarer und ich bin einigermaßen zuversichtlich. Sollte wieder einmal Panik in mir hochkriechen, schnappe ich mir meinen neuen iPod und laufe einfach los durch die Straßen! Oder geh ein bißchen bummeln und ja, Schuhe kaufen!!! Schließlich darf ich mir hier wirklich das Leben nicht ganz vermiesen lassen. Wenn ich gute Vorsätze für das neue Jahr formulieren müsste (mache ich aber aus Prinzip nicht), wäre das meiner.