One race, 37 000 stories
Das war der Slogan, mit dem der NYC Marathon für das Rennen warb. Hier ist Mamas Geschichte.
Angefangen hat sie im Juli 2005. Als ich mein Bewerbungsgespräch bei Prof. Lindemann hatte und dieser meine Bewerbung für das MIT gut geheißen hatte. Gleich nach dem Gespräch hab ich Mama angerufen und gefragt, was sie wohl am 5. November 2006 mache. Ja, was wohl? In New York den Marathon laufen!!! Es war klar, wenn ich es ans MIT schaffe, dann muß Mami ihren Traum-Marathon laufen. Schließlich bin ich dann in Boston und nicht weit weg. Ich hab sie angemeldet und sie wurde auch wirklich genommen.
Den Sommer über war sie war nicht immer ganz glücklich mit dem notwendigen Trainingsprogramm, aber je näher der Tag rückte, umso mehr freute sie sich doch. Und weil ich versprochen hatte, dass ich mich auch um alles kümmern würde, kam Mami in den Genuß eines Personal Assistant. Schließlich sollte sie sich ausschließlich dem Training widmen und sich nicht von so lästigen Dingen wie Flug- und Hotelbuchungen, Reiseplanung, Unterlagenbeschaffung ablenken lassen.
Damit am großen Tag auch nichts mehr schief gehen konnte, hab ich sie sogar um halb 6 Uhr Morgens zum Bus gebracht. Da waren schon einige New Yorker unterwegs! Für mich war das allerdings zu früh und ich bin noch mal nach Hause ins Bett. Später hab ich dann gefrühstückt, dabei ein Plakat gemalt, meine Fan-Ausrüstung zusammengepackt und mich mit Laufrouten- und U-Bahn-Plan zur Meile 8 aufgemacht, wo ich Mami das erste Mal anfeuern wollte.
Kaum hatte ich mich positioniert, rannte sie auch schon an mir vorbei. Viel früher als gedacht. Was legt die denn für eine Meilenzeit hin? Halleluja! Ich konnte gerade noch hinterher brüllen "Lauf, Bärbel, lauf!" (auf "Mami" reagierte sie nicht), meine Siebensachen wieder einpacken und ab zur U-Bahn zu sprinten. Und das war auch schon mein Aufenthalt in Brooklyn. Mann, das nächste Mal muß sie mich aber schon sehen!
Eigentlich wollte ich sie das nächste Mal bei Meile 16 abpassen. Allerdings wurde das mit der neuen Meilenzeit plus einigen Problemen mit der U-Bahn zu knapp, so dass ich mich entschied, sie lieber kurz vor der 20 Meile abzupassen und auf Nummer sicher zu gehen. Aufgrund von Bauarbeiten fuhr am Wochenende auch keine Express-U-Bahn und ich war chancenlos mit der lokalen Bimmelbahn. Dieses Mal hatte ich aber dann mehr Zeit und konnte es auch noch geniessen ein paar Läufer kurz vor der Brücke zur Bronx anzufeuern. Immer noch äußerst flott unterwegs, tauchte Mami bald auf und ich konnte sie in aller Ruhe anfeuern! Das war vor dem Anstieg zur Brücke auch nötig.
Danach wurde mir warm, als ich die 125. Straße entlang sprintete, die komischen Leute in Harlem ignorierend, um so abzukürzen, dass ich kurz nach der 23 Meile wieder am Parcour stand. So früh hatte sie nicht mit mir gerechnet und freute sich sichtlich auf dem anstrengensten Stück noch mal einen Extra-Applaus zu bekommen! Mann, war ich stolz. Nichts wie ab in den Central Park, um sie kurz vorm Ziel noch einmal zu erwischen. Hier war ich leider zu spät dran - die Idee, im Central Park anzufeuern, schien nicht ganz exklusiv zu sein. Ich bekam nur einen Platz in der zweiten Reihe. Aber ich feuert jeden an, der vorbei lief und hoffentlich hört mich die Mami dann auch.
Hat sie hoffentlich, denn mit einer Endzeit von 3 Std. 50 Min. 31 Sek. hat Mama eine Bombenzeit hingelegt und wurde in der Gesamtrangliste 8870., bei den Frauen 1469. Eine Mordsleistung, oder? Ich war mächtig stolz auf sie!!! She's simply the best!
Hier eine glückliche Bärbel - kurz nach dem Marathon und mit der Medaille eines Finishers.
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