Sunday, April 08, 2007

Hasenjagd!

Von Ostern bekommt ja hier fast nichts mit. Man könnte es glatt übersehen. Die Geschäfte haben offen, die Leute arbeiten - ein Sonntag wie jeder andere auch. Ich hab gemütlich gefrühstückt, etwas gearbeitet und einen nachmittäglichen Osterspaziergang gemacht. Irgendwo muss ja noch ein wenig was von der Tradition da sein.

Heute begeben wir uns mal auf Hasenjagd am Campus. Goldfarbene Osterhasen wurden gesichtet. Gerüchten zufolge kam der große Hase in einem Paket versteckt ins Land und der kleine war sogar so dreist, sich in einen Schweizer Koffer durch den Zoll zu schmuggeln. Sachen gibt's! Jedenfalls schicke ich dem ersten, der alle Hasen findet, ein Überraschungspäckchen. :)

Die ersten gesichteten Hasen tummeln sich seligst auf dem Kilian Court. Der Park vor dem Herzen des MITs, dem Dome.

Das MIT schmückt sich bekanntlich gerne mit großen Namen. Die Türme am Eingang zum Kilian Court zieren die Namen berühmter Wissenschaftler. Dass weder Newton, Galileo oder Kepler hier waren, stört dabei nicht. Unseren Hasen störts auch nicht, er geniesst die Frühlingssonne.

Weiter den Memorial Drive hinunter - hier befindet sich das Walker Memorial. Ein Beispiel par excellence für Baukunst am MIT: Viele Säulen, viel grauer Beton und wenn man genug Geld spendet, werden Gebäude nach einem benannt.

Irgendwann in den 80er Jahren wurden dann aber doch ein paar kapitale Stilfehler begangen. Hier sieht man die Moderne des East Campus. Die Skulptur davor rettet auch nichts mehr. Unser Hase versteckt sich angesichts der Bausünden lieber und muss erst gefunden werden.

Auf dem Weg zurück Richtung Main Campus, trifft man auf das Stata Center. Benannt nach Ralph und Maria Stata, wurde das verrückte Gebäude vor ein paar Jahren vollendet und stellt wohl die Gegenwartskunst am MIT dar. Während es von außen wirklich interessant ist (also ich mag es), ist das Innere eher katastrophal und erinnert an den Passierschein A38. Es findet sich innen kaum ein rechter Winkel oder gar eine logische Raumanordnung. Die Tische in der Cafeteria sind entweder für zwei oder 15 Personen (eine Zahl, die man zum Mittagessen also selten trifft). Die Folge ist, dass man ständig übereinander hinweg krabbeln muss - denn freistehend sind nur die zweier Tische. Der Rest ist intergriert in ein Gesamtkunstwerk. Und nachdem die Heizung unter den Sitzbänken angebracht ist (und die diskrete Temperaturregelung am MIT kennen wir ja schon: entweder Wüste oder Eiskammer), macht sich so mancher Mann Gedanken um seine Eier. :)

Frohe Ostern!

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